Nach dem Nova ist vor
dem Nova.

Gut eine Woche ist es her, dass ich die Pannoniafields II für ein weiteres Jahr verlassen habe. Ich brauche
immer ein wenig Zeit, um meine Gedanken und Gefühle nach dem Nova Rock zur Ruhe
kommen zu lassen, sie etwas zu ordnen. Mittlerweile bin ich aber drauf
gekommen, dass ich auch da nicht die einzige bin, der es so geht.

Für die einen mag es verlängertes Saufwochenende sein, für
mich ist es jedes Jahr aus’s Neue ein Selbstfindungstrip. Allein mit dem Staub,
der Sonne und mir selbst. Und wenn ich will, hab ich meine Freunde auch noch
dabei, die sich so rührend um mich und umeinander kümmern, wie ich es nur aus
Mutter-Kind-Beziehungen kenne. Auch diese Freunde hab ich auf dem Nova Rock
gefunden, also wurde an jenem aus dem Selbstfindungstrip ein Freundefindungstrip.

Nachdem ich realisiert habe, dass es wieder ein Jahr warten
heißt, kann ich mich nun daran machen, meine Erfahrungen zu teilen.

Wie jedes Jahr, war das Nova, das gerade stattfand, besser
als das im Jahr zuvor. Und jedes Jahr sag ich mir, es kann nicht noch besser
werden, oder? Oder doch. Keine Ahnung wie das funktioniert, aber es ist so. Das
Line up hat mich heuer anfangs sehr begeistert, jedoch war ich von System of a
Down, die zu meinen absoluten Lieblingsbands gehören, ein wenig enttäuscht…
Ob’s am Regen lag oder einfach daran, dass man das Gefühl hatte, dass die ihre
Show nur schnell abspulen wollen, kann ich jetzt nicht sagen, aber dennoch
erwarte ich mir von einem Headliner ein bisschen mehr.

Sehr begeistert haben mich die Bloodsucking Zombies from
Outer Space, die sich um eine kleine Horde gut gelaunter Frühaufsteher genauso
bemüht haben, wie vor einem ausverkauften Weihnachtsspecial. Gut, gut, man kann
sie wohl nicht mit den Headlinern vergleichen, aber mir geht’s am Ende um mein
Gefühl, wenn ich eine Band sehe und höre. Ob sie es schaffen, dass ich
Gänsehaut bekomme, das ist wichtig! Dieses Gefühl haben auch noch die Broilers
erzeugt, die mit ihrem Auftritt am frühen Abend des letzten Tages sicher kein
leichtes Spiel mehr hatten die Leute zu begeistern. Man merkte wie müde die
Menschen teilweise waren. Aber dennoch war eine gewaltige Stimmung da!

Ich hab mir noch viele weitere Künstler angeschaut, aber die
beiden waren meine absoluten Highlights und darum bleibt‘s auch dabei.
Generell ist das Nova Rock ein ziemlich gut durchdachtes und
gut organisiertes Festival. Fehler passieren trotzdem immer wieder, aber ich
denke durch konstruktive Kritik wird sich die eine oder andere Sache, die nicht
so gut gelaufen ist, verbessern lassen.

Über Müllpfand und dergeleichen, will ich gar nicht
anfangen. Ich kann es ohnehin nicht verstehen, dass es ernsthaft Leute gibt, die
mit Sicherheit einen halben Monatslohn für ein Festival ausgeben, wenn man
Ticket, Verpflegung, Merch und dergleichen zusammen rechnet. €5,-?? Ernsthaft?
Was ich allerdings noch ansprechen wollte, war der Betrug
einiger Mitarbeiter. Einfach Trinkgelder zu verrechnen ohne zu fragen oder
generell mehr zu verrechnen, als ausgeschenkt wird, ist eine echte Frechheit.
Viele der Mitarbeiter an den Bars waren nur mäßig freundlich, teilweise wurden
Frauen an den Cocktailbars nicht mal bedient. Selbst wenn so gut wie nichts los
war, waren einige, vor allem weibliche Mitarbeiter so dreist und haben mich und
auch einige andere Frauen, die etwas bestellen wollten, absichtlich übersehen.
Geht gar nicht meines Erachtens. Also wofür sollte ich da Trinkgeld geben??
Die schlechten Zapfanlagen, die(gestoppt!!) 33 Sekunden für
einen Becher Sodawasser brauchten, haben hier meiner Meinung auch keinen Platz.
Ich habe teilweise über 20 Minuten an einer Bar dafür angestanden.
Fazit:
Ein dickes Plus
für:
Und leider auch
ein Minus für:
Den Stau. Beim Hinfahren und Heimfahren
Mitarbeiter, die betrügen
Schlecht informierte Security
Zu viele Menschen für die vorhandene
Infrastruktur, Warteschlangen ohne Ende…
Dennoch konnte nichts meine Laune trüben und ich freue mich
schon sehr auf’s nächste Jahr. Ich kann’s kaum erwarten;-)

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