Das war das Nova Rock '16
Es war legendär. Wiedermal:-)
Vor genau einer Woche haben wir unsere Zelte auf den Pannonia
Fields wieder abgebaut. Nach 4 wunderschönen, anstrengenden, sonnigen, nassen,
lustigen, lauten, oder ganz einfach sensationellen Tagen am Nova Rock. Lachende
Augen haben wir, wenn wir an all die schönen Momente denken, aber auch
weinende, denn jetzt heißt es wieder warten. Scheinbar endlose 352 Tage…
Wie gut, dass wir aber viel zu erzählen haben, also fangen
wir mal an!
Tag 0:
Und wir leider noch nicht dabei. Aber – wir haben sehr liebe
Freunde, die für uns Pionierarbeit geleistet und uns ein herrliches Plätzchen,
unweit von Sanitärcamps und Bars am Caravanplatz reserviert haben. Eine große
Sorge weniger. Die Wege sind zwar zwischen den Bühnen nun nicht mehr so weit,
dennoch kann es recht anstrengend werden, wenn man wirklich am A.. des Caravan-
oder Campingplatzes wohnt...
Trotzdem war’s irgendwie hart zu wissen, dass DIE schon dort
sind und das Stück Freiheit, das einem das Nova Rock für ein Weilchen beschert,
einen Tag länger genießen können. Aber wie heißt es schön, Vorfreude ist die
schönste Freude! Also genießen wir noch einmal eine Nacht im kuscheligen Bett,
eine ausgiebige Dusche am Morgen, Kaffee, für den man nicht eine halbe Stunde
in der prallen Sonne anstehen muss und die Stille.
Tag 1:
Der eigentliche Anreisetag gestaltete sich, Dank der vielen
Menschen, die sich gestern schon auf den Weg machten, als recht angenehm. Der
kurze Stau von etwa 35 Minuten war schnell überwunden. Und dann konnten wir uns
auch endlich zu vorübergehenden Bewohnern der Pannonia Fields zählen.
Wer das Gefühl nicht kennt, dort angekommen zu sein, der
kann es auch nicht nachempfinden. Vergleichsweise vielleicht so, wie am
langersehnten Urlaubsort angekommen zu sein(aber nicht der
Pauschal-Türkei-Roulette-Urlaub, wir meinen eher 5*Deluxe Bungalows auf den Malediven
mit privatem Buttler, so seltsam das auch klingt…)
Am Platz angekommen, mussten natürlich erst mal die
Schlafplätze besichtig und hübsch gestaltet werden, mit Kissen und Decken von
zu Hause, dann schläft sich’s auch gleich besser auf der halbweichen
Luftmatratze. Und jetzt endlich, Campingsessel aufklappen, (noch) eiskaltes
Bier aufmachen und genießen, Gedanken darüber machen, wann man sich ins
Kerngelände begibt oder doch noch ein bisschen die Patschen streckt und noch
ein zweites oder drittes Bier trinkt. Das Schönste daran ist, es ist völlig
egal. Keiner ist hier auf der Flucht, man MUSS gar nichts.
Nichts desto trotz, wollten wir auf jeden Fall Billy Talent
und Korn sehen. Unserer Meinung nach, war das Line up am Donnerstag ohnehin das
Beste und die Stimmung natürlich genial. Nicht nur das Publikum war extrem gut
drauf, die Bands haben diese Stimmung übernommen oder auch umgekehrt, ist auch
egal, es war wirklich leiwand! Mit Party danach machen, haben wir uns noch ein
bisschen zurück gehalten, schließlich folgten ja noch weitere 3 Tage! Dafür
haben wir uns durch die Fressstandl durchgekostet, absoluter Favorit war und
blieb bis zum Ende der Stand mit den hausgemachten Pommes. Extrem salzig, aber
voll lecker! Und erst die ‚Frites Sauce‘. Zwar kostete der Spaß € 4,50(also
genauso viel wie ein Bier oder ein Spritzer) aber war’s dann doch wert.
Erster Tag erfolgreich bestritten, ab ins Bett.
Tag 2:
Wir haben zum ersten Mal auf dem Nova mehr als 4 Stunden
geschlafen. Ob das wohl daran liegt, dass es in der Nacht keine 70 °C im Zelt
hat? Die Luftmatratze war zwar platt wie eine Flunder, aber trotzdem war’s recht
gemütlich. Wir haben uns das gemerkt und sind auch in den folgenden Tagen immer
ins Bett gegangen, bevor es hell wurde, obwohl es manchmal schon recht schwer
war, das Partyzelt zu verlassen, wenn’s grade am schönsten war…
Gut gelaunt und vor allem ausgeschlafen, startete der Tag
mit einem leckeren Frühstück von der Frühstücksbar(frischer Obstsalat,
Salamisemmel, großer Kaffee für insg. € 10,-). Nur das Anstehen da war echt
eine Qual. Die Sonne knallte runter und man hatte das Gefühl, dass die
Mitarbeiter hinter der Theke in Zeitlupe arbeiten. Gefühlte 2 Stunden(in
Wirklichkeit 45 Minuten) auf ein Frühstück zu warten, ist schon lang.
Nach dem Frühstück ging’s dann mal zu den Duschen, um dann
wieder kehrt zu machen und zu beschließen, dass eine Fahrt nach Parndorf, wo
meine Eltern wohnen, sicherlich die entspanntere Variante ist. Denn abgesehen
davon, dass wir dort die Dusche maximal zu zweit teilen mussten, gab’s im
Anschluss von meinem fürsorglichen Papa noch was Gegrilltes und von der Mama
gratis Kaffee! Der Ausflug dauerte grade mal 90 Minuten, ungefähr so lang, wie
wir uns für eine Dusche direkt am Nova Rock hätten anstellen müssen.
Frisch, sauber, satt und glücklich war unser erster Weg zu
LaBrassBanda, die zumindest ich bisher nicht kannte, aber die echt Stimmung
machten. Nennen wir’s mal Blasmusik+, aber so cool, dass es fast schade war,
dass die nicht später angesetzt waren. Überhaupt waren unserer Meinung die
Bands am Nachmittag sehenswerter als die, die das Privileg hatten, abends zu
spielen.
Den Hype um Wanda verstehen wir sowieso nicht, aber es soll
ihnen gegönnt sein. Nur als Headliner hätten wir uns was anderes gewünscht.
Ebenso Disturbed, ganz gut, aber ziemlich Mainstream. Stimmung naja. Die war
wohl auch den Spitzern in 1 Liter-Bechern zu verdanken. Die EAV war uns dann
aber zu viel des Guten(österreichischen Geschmacks) und wir haben sie nur noch
im Vorbeigehen gehört, als wir uns Richtung Partyzelt begeben haben. Das war erstaunlicherweise schon halb voll,
also waren wir wohl nicht die einzigen, die die gerne auf die EAV verzichteten.
Partyzelt ist immer gut, die Stimmung ist Hammer, der DJ macht‘s perfekt. Aber
trotz all dem Spaß, um halb 3 ging’s ab ins Bett, nach etwa 3 Zwischenstopps
bei diversen Fressstandln, um zu probieren, was gestern nicht mehr reingepasst
hat!
Fazit nach 2 Schlemmertripps: Die Asianudeln schmeckten wie
Holzwolle in Salzwasser eingeweicht, Rock and Food ist teuer und fettig wie
immer(wer’s mag), Marios Holzofen-Pizza und Nudelzeug ist supergut und
empfehlenswert. Die Homemade Frites(ich glaub, so hießen die) waren auch sehr
lecker, das kleine Bosna Standl, bei dem komischerweise kaum jemand anstand,
war auch sehr gut, und vorallem die Angestellten da, waren so nett und
freundlich, wie sonst kaum wo. Preislich war alles überteuert, so muss man das
einfach mal sagen, über Qualität lässt sich streiten. Schade, dass kein Subway
mehr da war, der hat uns echt gefehlt.
Tag 3:
Es fühlt sich richtig komisch an, so ausgeschlafen auf einem
Festival zu sein. Wo ist der Zombie-Modus? Wir hatten an Tag 3 wirklich noch
Lust auf Alkohol und nicht deshalb getrunken, um schnell wieder die Restfettn
aufzuwärmen um so die Qualen, die unsere Körper bereits erlitten haben, zu betäuben!?
Was ist da los? Das viele Essen, der ausreichende Schlaf? Endlich mal mit
Menschen auf einem Festival zu sein, die so angenehm und gemütlich waren, dass
man sich selbst schon als Nörgler vorkommt, wenn man meint, dass man sich im
strömenden Regen die Band, die man nicht kennt, nicht unbedingt anschauen will
und mal allein zurück geht und den Platz ein bisschen vom Müll befreit!?
Seltsam schön.
Am 3 Tag starteten wir etwas später mit den Dropkick
Murphys, die so gut waren, dass sie uns den Regen fast vergessen ließen, dann
ging’s weiter mit Alice Cooper, dessen beste Tage wohl auch schon da vorbei
waren, als der erste Nova Rock stattfand. Alle samt waren wir peinlich berührt.
Irgendwie komisch, wenn sich ein alter Mann so bemüht, aber trotzdem nicht viel
ankommt. Manchmal sollte man halt wirklich aufhören, bevor es zu spät ist. Zu guter
Letzt und fast patschnass noch Volbeat. Irgendwie war’s dann genug, die Lust
war weg, jede Zigarette, die wir versuchten zu rauchen, war gleich ausgeregnet.
Ergo Partyzelt. Der Weg dahin glich einem Murenabgang, bis zu den Knien waren
wir nass und gatschig. Im Partyzelt war‘s wie in einem Dampfbad… Aber zumindest
kam die Feuchtigkeit nicht in Tropfenform von oben. Diesen Abend haben wir
zuerst in Spritzern, dann am Heimweg noch mal im Regen ertränkt.
Austrofred? Hat den wer gesehen?
Tag 4:
Es hat die ganze Nacht geschüttet. Am Vormittag war’s dann
wieder ok und wir konnten unsere nassen Schuhe trocknen. Noch immer kein
Zombie-Modus, aber etwas weniger energisch verbrachten wir diesen Tag. Den letzten.
Und obwohl es noch viele Stunden dauert, bis wir das Gelände für ein weiteres
Jahr verlassen müssen, hat man schon bemerkt, dass die Stimmung ein wenig
gedrückt davon war.
Wendi’s Böhmische Blasmusik ist sich wieder nicht
ausgegangen. 11:30 Uhr ist einfach eine Zeit, die wir nicht schaffen. Aber zu
Drescher dann schon, war sehr cool und hätten mindestens vor Wanda spielen
können, nicht um 14:00 Uhr… Drescher hätte die Austria3 dann vollendet.
Vielleicht nächstes Jahr.
In der Zwischenzeit wollten wir einfach nur nichts tun, Bier
und Limettenspritzer trinken, uns vom lieben Nachbarn begrillen lassen. Ein
perfekter Sonntag sozusagen. Irgendwie klebten wir an unseren Campingsesseln.
Erst zu den Deftones haben wir es geschafft. Herr Moreno gab alles, bis er
klatsch nass war, allerdings nicht vom Regen;-)
Soviel Interaktion mit dem Publikum hätten wir uns auch bei
den Red Hot Chili Peppers gewünscht, denn die spielten ihr Programm strickt und
ohne großartige Ausschweifungen ab. Aber ok, wir fanden die Aktion von Flea,
der mit seinen 53 Jahren auf Händen auf die Bühne ging super und auch zum
Mitsingen war viel dabei, auch wenn man kein RHCP-Fan ist. Der angesagte Regen
blieb aus und deshalb verpulverten wir unser letztes Geld, das auf den Karten
war, noch so gut es ging. Am Heimweg wurden auch noch die restlichen Standl
verkostet, die wir noch nicht durch hatten. Da war einmal ein Burger dabei, vegetarische
Frühlingsrollen und noch ein paar Sachen, aber wir müssen zugeben, teilweise
hat’s der Hunger rein getrieben. Müde, zufrieden und vollgegessen sind wir zum
letzten Mal in diesem Jahr in unser Bett gefallen.
Tag 5:
Abreise. Auspacken ist schöner als einpacken.
Jedes Jahr auf’s Neue wundern wir uns, warum wir mehr
mitnehmen, als wir mitgebracht haben. Schon allein der Müll, der in den letzten
5 Tagen entstanden ist, hätte die Menge halbieren müssen.
Trotzdem, eingepackt war in einer Stunde, schnell noch den
Müll abgeben und los geht’s. Am schnellsten waren wir noch aus der Parklücke
raus, denn ab da war ein im wahrsten Sinne des Wortes Schneckentempo angesagt.
Eine Stunde Stau ist aber zu verkraften. Wir sind noch immer nicht auf der
Flucht, würden eigentlich noch einen Tag länger bleiben wollen. Oder zwei.
Die Post-Novarock-Depression setzt ein.
Fazit:
Wie immer unser Highlight des Jahres. Alles stimmt, bis auf
ein paar Kleinigkeiten, die aber nicht im geringsten aufwiegen könnten, was wir gut
finden.
Nur erwähnt sollte es werden;-)
Cashless – coole Sache, wenn auch manche Mitarbeiter glaubten,
sich auf Kosten anderer bereichern zu müssen oder einfach nur zu dumm waren um nicht zu checken, dass sie das Geld ja nicht in ihre eigene Tasche stecken konnten...
Müllpfand – schade, dass es die Müllchips nicht automatisch
dazu gegeben hat, da gibt’s jetzt nämlich echt ein paar Säcke, die diese
verkaufen.
WC-Anlagen – Wenn sie funktioniert haben, waren sie toll,
sauber, immer Toilettenpapier da. Wie gesagt wenn. Die Spülungen waren zu oft nicht
funktionstüchtig.
Line up – ist klar Geschmackssache. Aber lieber einen
Überdrüberheadliner weglassen und dafür mehr Budget in andere gute Bands
investieren. Spielzeiten überdenken.
Sicherheit – Da ist ganz klar zu wenig passiert. Gut, dass
nichts passiert ist! Ich wurde KEIN einziges Mal abgetastet, in meinen
teilweise geöffneten Rucksack lediglich einmal hineingeschaut.
WLAN – WLAN? Wo warst du?
Tickets zum Superpreis für nächstes Jahr gibt's hier
Es war legendär. Wiedermal:-)
Vor genau einer Woche haben wir unsere Zelte auf den Pannonia
Fields wieder abgebaut. Nach 4 wunderschönen, anstrengenden, sonnigen, nassen,
lustigen, lauten, oder ganz einfach sensationellen Tagen am Nova Rock. Lachende
Augen haben wir, wenn wir an all die schönen Momente denken, aber auch
weinende, denn jetzt heißt es wieder warten. Scheinbar endlose 352 Tage…
Wie gut, dass wir aber viel zu erzählen haben, also fangen
wir mal an!
Tag 0:
Und wir leider noch nicht dabei. Aber – wir haben sehr liebe
Freunde, die für uns Pionierarbeit geleistet und uns ein herrliches Plätzchen,
unweit von Sanitärcamps und Bars am Caravanplatz reserviert haben. Eine große
Sorge weniger. Die Wege sind zwar zwischen den Bühnen nun nicht mehr so weit,
dennoch kann es recht anstrengend werden, wenn man wirklich am A.. des Caravan-
oder Campingplatzes wohnt...
Trotzdem war’s irgendwie hart zu wissen, dass DIE schon dort
sind und das Stück Freiheit, das einem das Nova Rock für ein Weilchen beschert,
einen Tag länger genießen können. Aber wie heißt es schön, Vorfreude ist die
schönste Freude! Also genießen wir noch einmal eine Nacht im kuscheligen Bett,
eine ausgiebige Dusche am Morgen, Kaffee, für den man nicht eine halbe Stunde
in der prallen Sonne anstehen muss und die Stille.
Tag 1:
Der eigentliche Anreisetag gestaltete sich, Dank der vielen
Menschen, die sich gestern schon auf den Weg machten, als recht angenehm. Der
kurze Stau von etwa 35 Minuten war schnell überwunden. Und dann konnten wir uns
auch endlich zu vorübergehenden Bewohnern der Pannonia Fields zählen.
Wer das Gefühl nicht kennt, dort angekommen zu sein, der
kann es auch nicht nachempfinden. Vergleichsweise vielleicht so, wie am
langersehnten Urlaubsort angekommen zu sein(aber nicht der
Pauschal-Türkei-Roulette-Urlaub, wir meinen eher 5*Deluxe Bungalows auf den Malediven
mit privatem Buttler, so seltsam das auch klingt…)
Am Platz angekommen, mussten natürlich erst mal die
Schlafplätze besichtig und hübsch gestaltet werden, mit Kissen und Decken von
zu Hause, dann schläft sich’s auch gleich besser auf der halbweichen
Luftmatratze. Und jetzt endlich, Campingsessel aufklappen, (noch) eiskaltes
Bier aufmachen und genießen, Gedanken darüber machen, wann man sich ins
Kerngelände begibt oder doch noch ein bisschen die Patschen streckt und noch
ein zweites oder drittes Bier trinkt. Das Schönste daran ist, es ist völlig
egal. Keiner ist hier auf der Flucht, man MUSS gar nichts.
Nichts desto trotz, wollten wir auf jeden Fall Billy Talent
und Korn sehen. Unserer Meinung nach, war das Line up am Donnerstag ohnehin das
Beste und die Stimmung natürlich genial. Nicht nur das Publikum war extrem gut
drauf, die Bands haben diese Stimmung übernommen oder auch umgekehrt, ist auch
egal, es war wirklich leiwand! Mit Party danach machen, haben wir uns noch ein
bisschen zurück gehalten, schließlich folgten ja noch weitere 3 Tage! Dafür
haben wir uns durch die Fressstandl durchgekostet, absoluter Favorit war und
blieb bis zum Ende der Stand mit den hausgemachten Pommes. Extrem salzig, aber
voll lecker! Und erst die ‚Frites Sauce‘. Zwar kostete der Spaß € 4,50(also
genauso viel wie ein Bier oder ein Spritzer) aber war’s dann doch wert.
Erster Tag erfolgreich bestritten, ab ins Bett.
Tag 2:
Wir haben zum ersten Mal auf dem Nova mehr als 4 Stunden
geschlafen. Ob das wohl daran liegt, dass es in der Nacht keine 70 °C im Zelt
hat? Die Luftmatratze war zwar platt wie eine Flunder, aber trotzdem war’s recht
gemütlich. Wir haben uns das gemerkt und sind auch in den folgenden Tagen immer
ins Bett gegangen, bevor es hell wurde, obwohl es manchmal schon recht schwer
war, das Partyzelt zu verlassen, wenn’s grade am schönsten war…
Gut gelaunt und vor allem ausgeschlafen, startete der Tag
mit einem leckeren Frühstück von der Frühstücksbar(frischer Obstsalat,
Salamisemmel, großer Kaffee für insg. € 10,-). Nur das Anstehen da war echt
eine Qual. Die Sonne knallte runter und man hatte das Gefühl, dass die
Mitarbeiter hinter der Theke in Zeitlupe arbeiten. Gefühlte 2 Stunden(in
Wirklichkeit 45 Minuten) auf ein Frühstück zu warten, ist schon lang.
Nach dem Frühstück ging’s dann mal zu den Duschen, um dann
wieder kehrt zu machen und zu beschließen, dass eine Fahrt nach Parndorf, wo
meine Eltern wohnen, sicherlich die entspanntere Variante ist. Denn abgesehen
davon, dass wir dort die Dusche maximal zu zweit teilen mussten, gab’s im
Anschluss von meinem fürsorglichen Papa noch was Gegrilltes und von der Mama
gratis Kaffee! Der Ausflug dauerte grade mal 90 Minuten, ungefähr so lang, wie
wir uns für eine Dusche direkt am Nova Rock hätten anstellen müssen.
Frisch, sauber, satt und glücklich war unser erster Weg zu
LaBrassBanda, die zumindest ich bisher nicht kannte, aber die echt Stimmung
machten. Nennen wir’s mal Blasmusik+, aber so cool, dass es fast schade war,
dass die nicht später angesetzt waren. Überhaupt waren unserer Meinung die
Bands am Nachmittag sehenswerter als die, die das Privileg hatten, abends zu
spielen.
Den Hype um Wanda verstehen wir sowieso nicht, aber es soll
ihnen gegönnt sein. Nur als Headliner hätten wir uns was anderes gewünscht.
Ebenso Disturbed, ganz gut, aber ziemlich Mainstream. Stimmung naja. Die war
wohl auch den Spitzern in 1 Liter-Bechern zu verdanken. Die EAV war uns dann
aber zu viel des Guten(österreichischen Geschmacks) und wir haben sie nur noch
im Vorbeigehen gehört, als wir uns Richtung Partyzelt begeben haben. Das war erstaunlicherweise schon halb voll,
also waren wir wohl nicht die einzigen, die die gerne auf die EAV verzichteten.
Partyzelt ist immer gut, die Stimmung ist Hammer, der DJ macht‘s perfekt. Aber
trotz all dem Spaß, um halb 3 ging’s ab ins Bett, nach etwa 3 Zwischenstopps
bei diversen Fressstandln, um zu probieren, was gestern nicht mehr reingepasst
hat!
Fazit nach 2 Schlemmertripps: Die Asianudeln schmeckten wie
Holzwolle in Salzwasser eingeweicht, Rock and Food ist teuer und fettig wie
immer(wer’s mag), Marios Holzofen-Pizza und Nudelzeug ist supergut und
empfehlenswert. Die Homemade Frites(ich glaub, so hießen die) waren auch sehr
lecker, das kleine Bosna Standl, bei dem komischerweise kaum jemand anstand,
war auch sehr gut, und vorallem die Angestellten da, waren so nett und
freundlich, wie sonst kaum wo. Preislich war alles überteuert, so muss man das
einfach mal sagen, über Qualität lässt sich streiten. Schade, dass kein Subway
mehr da war, der hat uns echt gefehlt.
Tag 3:
Es fühlt sich richtig komisch an, so ausgeschlafen auf einem
Festival zu sein. Wo ist der Zombie-Modus? Wir hatten an Tag 3 wirklich noch
Lust auf Alkohol und nicht deshalb getrunken, um schnell wieder die Restfettn
aufzuwärmen um so die Qualen, die unsere Körper bereits erlitten haben, zu betäuben!?
Was ist da los? Das viele Essen, der ausreichende Schlaf? Endlich mal mit
Menschen auf einem Festival zu sein, die so angenehm und gemütlich waren, dass
man sich selbst schon als Nörgler vorkommt, wenn man meint, dass man sich im
strömenden Regen die Band, die man nicht kennt, nicht unbedingt anschauen will
und mal allein zurück geht und den Platz ein bisschen vom Müll befreit!?
Seltsam schön.
Am 3 Tag starteten wir etwas später mit den Dropkick
Murphys, die so gut waren, dass sie uns den Regen fast vergessen ließen, dann
ging’s weiter mit Alice Cooper, dessen beste Tage wohl auch schon da vorbei
waren, als der erste Nova Rock stattfand. Alle samt waren wir peinlich berührt.
Irgendwie komisch, wenn sich ein alter Mann so bemüht, aber trotzdem nicht viel
ankommt. Manchmal sollte man halt wirklich aufhören, bevor es zu spät ist. Zu guter
Letzt und fast patschnass noch Volbeat. Irgendwie war’s dann genug, die Lust
war weg, jede Zigarette, die wir versuchten zu rauchen, war gleich ausgeregnet.
Ergo Partyzelt. Der Weg dahin glich einem Murenabgang, bis zu den Knien waren
wir nass und gatschig. Im Partyzelt war‘s wie in einem Dampfbad… Aber zumindest
kam die Feuchtigkeit nicht in Tropfenform von oben. Diesen Abend haben wir
zuerst in Spritzern, dann am Heimweg noch mal im Regen ertränkt.
Austrofred? Hat den wer gesehen?
Tag 4:
Es hat die ganze Nacht geschüttet. Am Vormittag war’s dann
wieder ok und wir konnten unsere nassen Schuhe trocknen. Noch immer kein
Zombie-Modus, aber etwas weniger energisch verbrachten wir diesen Tag. Den letzten.
Und obwohl es noch viele Stunden dauert, bis wir das Gelände für ein weiteres
Jahr verlassen müssen, hat man schon bemerkt, dass die Stimmung ein wenig
gedrückt davon war.
Wendi’s Böhmische Blasmusik ist sich wieder nicht
ausgegangen. 11:30 Uhr ist einfach eine Zeit, die wir nicht schaffen. Aber zu
Drescher dann schon, war sehr cool und hätten mindestens vor Wanda spielen
können, nicht um 14:00 Uhr… Drescher hätte die Austria3 dann vollendet.
Vielleicht nächstes Jahr.
In der Zwischenzeit wollten wir einfach nur nichts tun, Bier
und Limettenspritzer trinken, uns vom lieben Nachbarn begrillen lassen. Ein
perfekter Sonntag sozusagen. Irgendwie klebten wir an unseren Campingsesseln.
Erst zu den Deftones haben wir es geschafft. Herr Moreno gab alles, bis er
klatsch nass war, allerdings nicht vom Regen;-)
Soviel Interaktion mit dem Publikum hätten wir uns auch bei
den Red Hot Chili Peppers gewünscht, denn die spielten ihr Programm strickt und
ohne großartige Ausschweifungen ab. Aber ok, wir fanden die Aktion von Flea,
der mit seinen 53 Jahren auf Händen auf die Bühne ging super und auch zum
Mitsingen war viel dabei, auch wenn man kein RHCP-Fan ist. Der angesagte Regen
blieb aus und deshalb verpulverten wir unser letztes Geld, das auf den Karten
war, noch so gut es ging. Am Heimweg wurden auch noch die restlichen Standl
verkostet, die wir noch nicht durch hatten. Da war einmal ein Burger dabei, vegetarische
Frühlingsrollen und noch ein paar Sachen, aber wir müssen zugeben, teilweise
hat’s der Hunger rein getrieben. Müde, zufrieden und vollgegessen sind wir zum
letzten Mal in diesem Jahr in unser Bett gefallen.
Tag 5:
Abreise. Auspacken ist schöner als einpacken.
Jedes Jahr auf’s Neue wundern wir uns, warum wir mehr
mitnehmen, als wir mitgebracht haben. Schon allein der Müll, der in den letzten
5 Tagen entstanden ist, hätte die Menge halbieren müssen.
Trotzdem, eingepackt war in einer Stunde, schnell noch den
Müll abgeben und los geht’s. Am schnellsten waren wir noch aus der Parklücke
raus, denn ab da war ein im wahrsten Sinne des Wortes Schneckentempo angesagt.
Eine Stunde Stau ist aber zu verkraften. Wir sind noch immer nicht auf der
Flucht, würden eigentlich noch einen Tag länger bleiben wollen. Oder zwei.
Die Post-Novarock-Depression setzt ein.
Fazit:
Wie immer unser Highlight des Jahres. Alles stimmt, bis auf
ein paar Kleinigkeiten, die aber nicht im geringsten aufwiegen könnten, was wir gut
finden.
Nur erwähnt sollte es werden;-)
Cashless – coole Sache, wenn auch manche Mitarbeiter glaubten,
sich auf Kosten anderer bereichern zu müssen oder einfach nur zu dumm waren um nicht zu checken, dass sie das Geld ja nicht in ihre eigene Tasche stecken konnten...
Müllpfand – schade, dass es die Müllchips nicht automatisch
dazu gegeben hat, da gibt’s jetzt nämlich echt ein paar Säcke, die diese
verkaufen.
WC-Anlagen – Wenn sie funktioniert haben, waren sie toll,
sauber, immer Toilettenpapier da. Wie gesagt wenn. Die Spülungen waren zu oft nicht
funktionstüchtig.
Line up – ist klar Geschmackssache. Aber lieber einen
Überdrüberheadliner weglassen und dafür mehr Budget in andere gute Bands
investieren. Spielzeiten überdenken.
Sicherheit – Da ist ganz klar zu wenig passiert. Gut, dass
nichts passiert ist! Ich wurde KEIN einziges Mal abgetastet, in meinen
teilweise geöffneten Rucksack lediglich einmal hineingeschaut.
WLAN – WLAN? Wo warst du?
Tickets zum Superpreis für nächstes Jahr gibt's hier